Ein-Personen-Unternehmen (EPUs)
Chance und Herausforderung

EPU ist die Abkürzung für Ein-Personen-Unternehmen. Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu das zu verwirklichen, was sie begeistert. In einigen Großstädten Europas beträgt der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen mehr als 50% und die Zahl der EPUs steigt weiter.

Ein-Personen-Unternehmen sind Spezialisten auf ihrem Fachgebiet, in dem sie sich immer weiter profilieren. Jedoch ist Fachwissen alleine für eine erfolgreiche Unternehmerlaufbahn nicht ausreichend. Selbständigkeit ist wie ein zweiter Beruf, was zusätzliches Wissen erfordert. Im eigenen Unternehmen geht es nicht mehr nur darum sein Fachwissen richtig einzusetzen, sondern es geht nun darum das ganze Unternehmen und dessen Leistungen anzubieten und das Unternehmen zu führen. Das schließt Planung des Unternehmens und seiner Teilbereiche, Kostenrechnung, Finanzierung, Buchhaltung und vieles andere mehr mit ein. Der Unternehmer muss etwas seiner Zeit diesen Tätigkeiten widmet, auch wenn er einzelne Tätigkeiten ausgliedert oder sich mit einem Kooperationspartner zusammentut, denn er muss Entscheidungen treffen und letztendlich die Arbeit anderer kontrollieren.

Das Problem dabei ist, dass sich der Unternehmer nicht mehr voll und ganz seinem Fachgebiet widmen kann. In manchen Fällen schwindet dann die Begeisterung. Erfolgreich sind deshalb meist EPUs, die von Unternehmern geführt werden, die vor der Selbständigkeit mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Viele junge Leute stürzen sich gleich nach Schulabschluss in die Selbständigkeit, sehen anfangs nur die glänzende Patina und leider zu spät, dass Ihnen zur Führung eines Unternehmens Wissen fehlt. Gründe für das Aus gibt es viele. Bei Fremdfinanzierung werden die Zinsen und andere Nebenkosten in der Kalkulation nicht berücksichtigt, wenn es überhaupt eine Kalkulation gibt. Strategische Organisation ist meist ein Fremdwort. Bei Betrieben, wo es um Kreativität geht, ist oft der Verkauf ein müder Punkt. Vernachlässigt wird zu oft die Langzeitplanung.

Die Langzeitplanung beginnt mit einer Vision, die in einem Konzept ausgearbeitet und auf Jahre aufgeteilt geplant wird. Die Planung ist anfangs grob und strategisch und wird mittel- und kurzfristig verfeinert. Sie nimmt ein bis mehrere Tage in Anspruch und wird nur aus Unkenntnis nicht gemacht. Wer sich vor dem Schritt in die Selbständigkeit hinsetzt und seine Gedanken über die Zukunft seines Unternehmens zu Papier bringt, wird nicht nur einen besseren Start, sondern kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen haben.

Selbständigkeit

Die Selbständigkeit hat Chance und Tücken. Ein erster Gedanke vor dem Schritt in die Selbständigkeit und der Gründung eines Ein-Personen-Unternehmens sollte die Klärung der Frage des Grundes sein. Warum möchten Sie sich selbständig machen? Gründe dafür sind: flexible Arbeitszeiten, selbst Entscheidungen treffen können und Selbstverwirklichung, Erwartung von hohen Gewinnen, um einen höheren Lebensstil zu verwirklichen, mehr Möglichkeiten in der Gestaltung seines Fachbereichs und wer mehr Potential in sich sieht als er im Angestelltenverhältnis nützen kann voll zu nützen, sowie die Umsetzung eigener, vermarktbarer Ideen.

Wenige der EPUs sind sich anfangs bewusst, dass sie zeitlich weit mehr arbeiten müssen als als Angestellter, dass sie alle Verantwortung selbst übernehmen müssen und ein Gewinn, um Lebenskosten zu decken, innerhalb von 12 Monate erzielt werden muss, es keinen 13. und 14. Lohn, d. h. keine Urlaubsgelder gibt. Aber das ist lange nicht alles, was von jungen EPUs nicht berücksichtigt wird.

Notwendiges Wissen aneignen

Wer sich selbständig machen möchte, sollte sich das zur Führung eines Unternehmens notwendige Wissen aneignen, sei es durch den Besuch eines Seminars oder der Teilnahme an einem Kurs, der auch online von zu Hause aus absolviert werden kann.

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Wissenslücken können teilweise durch Ausgliederung von Tätigkeitsbereichen geschlossen werden, wie beispielsweise die Buchhaltung und Bilanzierung durch Steuerberater. Fehlende, jedoch notwendige Eigenschaften für ein erfolgreiches Unternehmen können auch durch Kooperationen mit Partnerbetrieben gedeckt werden, wie beispielsweise der Verkauf der vom Ein-Personen-Unternehmen angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. In diesem Fall müssen die Provisionen in die Kalkulation mit einbezogen werden. Werbung für das Unternehmen und die Produkte oder Dienstleistungen kann an ein dafür spezialisiertes Unternehmen delegiert werden.

Aber auch bei der Ausgliederung von Tätigkeitsbereichen des Unternehmens tut Planung gut, damit einzelne Aufträge präzise gegeben werden können, was für das Partnerunternehmen für die Kostenkalkulation und den Preis für diese Tätigkeit notwendig ist.

Für die erfolgreiche Entwicklung eines Ein-Personen-Unternehmens kann man sich einiges von den Marktführern innerhalb seines Spezialgebiets, sowie von den international großen Unternehmen abschauen. Der Vorteil eines EPUs ist bestimmt in seiner Flexibilität zu finden. Ein EPU kann sich schnell veränderten Marktsituationen anpassen und so Chancen wahrnehmen.

Planung ist unumgänglich

Die Planung vor der Gründung sollte unbedingt fortgesetzt werden, indem in regelmäßigen Abständen ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen und die daraus resultierenden und notwendigen Schritte veranlasst, sowie eine Anpassung in der Planung vorgenommen werden. Damit im Zusammenhang sollten regelmäßig Gespräche mit den Partnerunternehmen geführt und auch hier eine Kontrolle des Soll-Ist-Zustands vorgenommen werden.

Ein wichtiger Punkt für Ein-Personen-Unternehmen ist die Weiterbildung auf dem jeweiligen Spezial- und Fachgebiet, sowie den Teilbereichen des Unternehmens. Sich am Laufenden zu halten innerhalb seines Fachgebiets, sowie über den Absatzmarkt der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen ist unumgänglich. Dazu gehört auch ein Vergleich mit der Konkurrenz und zwar dem konkurrierenden Unternehmen und dem konkurrierenden Produkten oder Dienstleistungen. Dazu gehört die Klärung der Frage, wie man sich dem Konkurrenten und dem konkurrierenden Produkt gegenüber hervorheben kann.

Ein Ein-Personen-Unternehmen bietet viele Möglichkeiten, die weiter ausgebaut werden können. Ein EPU sollte sich aber seiner Verantwortungen bewusst sein.